Körpersprache Hund

Die Körpersprache beim Hund besser verstehen

Körpersprache beim Hund ist ein unglaublich faszinierendes Thema, das dir helfen kann, die Signale und Gefühle deines vierbeinigen Freundes besser zu verstehen. Wenn du diese Signale kennst, kannst du besser auf deinen Hund eingehen und Konflikte vermeiden, bevor sie entstehen. In diesem Artikel lernst du die wichtigsten Anzeichen, mit denen Hunde ihre Emotionen und Absichten ausdrücken.

Hunde kommunizieren hauptsächlich über Körpersprache, da sie weder sprechen noch Mimik im menschlichen Sinne haben. Anstatt uns also mit Worten zu sagen, wie sie sich fühlen, senden sie uns eine Vielzahl subtiler (und manchmal sehr deutlicher!) Signale, die wir lernen können zu lesen.

Von der Schwanzstellung über die Ohren bis hin zu den kleinen Veränderungen im Gesichtsausdruck – es gibt viel zu entdecken! Also lass uns einen genaueren Blick darauf werfen, wie du die Körpersprache deines Hundes lesen kannst.

Der Schwanz: Mehr als nur ein Wedeln

Der Schwanz ist eines der offensichtlichsten Signale, die Hunde verwenden, um ihre Gefühle zu zeigen. Aber wusstest du, dass das Schwanzwedeln mehr bedeutet als nur Freude?

  • Freudiges Schwanzwedeln: Ein Hund, der glücklich und entspannt ist, wedelt mit dem Schwanz locker und sanft. Oft wackelt dabei sein ganzer Hintern – besonders bei Rassen mit kürzeren Schwänzen wie Möpsen oder Französischen Bulldoggen.
  • Unsicheres Wedeln: Ein Hund, der unsicher ist, wedelt oft langsamer und hält den Schwanz etwas tiefer. Dieses Wedeln kann dir sagen, dass dein Hund sich nicht ganz wohlfühlt.
  • Aggressives Schwanzwedeln: Ein hochgestellter, steif wedelnder Schwanz bedeutet nicht immer Freude, sondern kann auch ein Zeichen von Aufregung und sogar Aggression sein. Wenn der Hund aufgeregt oder dominant ist, bewegt sich der Schwanz oft fest und kontrolliert, als wäre er unter Spannung.

Achte immer auf die gesamte Körpersprache des Hundes und nicht nur auf den Schwanz. Schwanzwedeln alleine kann verschiedene Dinge bedeuten und ist immer im Gesamtbild zu interpretieren.

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Der Umgang mit dem Hund über die Körpersprache

Stefanie zeigt dir wie du deine Körpersprache nutzt um mit deinem Hund zu kommunizieren.

Die Ohren: Zeiger des Gemütszustandes

Ohren sind bei Hunden fast wie Zeiger auf einem Radar. Sie geben uns wertvolle Hinweise darauf, wie aufmerksam oder entspannt ein Hund ist.

  • Entspannte Ohren: Hängt dein Hund die Ohren locker seitlich, ist er entspannt und fühlt sich wohl. Dies ist ein gutes Zeichen dafür, dass er in der aktuellen Situation keinen Stress empfindet.
  • Gespannt nach vorne gerichtete Ohren: Wenn die Ohren aufgestellt und nach vorne gerichtet sind, bedeutet das meist Aufmerksamkeit oder Interesse. Dein Hund ist vermutlich neugierig oder überprüft eine neue Situation oder einen neuen Geruch.
  • Hinterlegte Ohren: Legt dein Hund die Ohren nach hinten, zeigt er entweder Unterwerfung oder Stress. Dabei kannst du auch auf andere Körpersignale achten – zum Beispiel, ob der Hund zusätzlich noch weicht oder seinen Körper niedrig hält. Das kann ein Zeichen von Unsicherheit sein.

Augen und Blickkontakt: Fenster zur Hunde-Seele

Die Augen eines Hundes können viel über seine Emotionen verraten. Hunde können dir mit ihren Augen zeigen, ob sie sich wohlfühlen oder sich bedroht fühlen.

  • Weiche Augen: Ein Hund, der dich liebevoll und ruhig anschaut, fühlt sich sicher und entspannt. Sein Blick wirkt weich und natürlich.
  • Direkter, starrer Blick: Wenn ein Hund dir oder einem anderen Hund direkt und starr in die Augen schaut, ist das oft ein Zeichen von Dominanz oder Aggression. Bei einem fremden Hund solltest du versuchen, solchen Blicken auszuweichen, da sie als Bedrohung interpretiert werden können.
  • „Walaugen“ (weiße Augen zeigen): Ein Hund zeigt oft „Walaugen“, wenn er sich unwohl oder ängstlich fühlt. Dabei sieht man den weißen Bereich seiner Augen. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Hund gestresst oder verunsichert ist.

Die Körperhaltung: Ein deutliches Signal

Die allgemeine Körperhaltung deines Hundes sagt dir viel über seinen momentanen Zustand und seine Absichten.

  • Lockere, entspannte Haltung: Wenn der Hund entspannt ist, wird sein Körper locker sein. Er wird sein Gewicht gleichmäßig auf alle vier Pfoten verteilen und wirkt allgemein ruhig und unbesorgt.
  • Gespannt, nach vorne geneigt: Ein Hund, der sich nach vorne lehnt und vielleicht sogar das Gewicht auf die Vorderpfoten verlagert, zeigt Interesse oder Aufregung. Das kann in spielerischen Situationen vorkommen, aber auch in Momenten der Wachsamkeit.
  • Geduckte Haltung, eingezogener Schwanz: Wenn dein Hund sich duckt und den Schwanz zwischen die Beine zieht, zeigt er Unterwerfung oder Angst. Es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass er sich unsicher fühlt oder sogar bedroht.
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Das Maul: Von Lächeln bis Drohgebärde

Der Mundbereich eines Hundes – von der Schnauze über die Lefzen bis hin zu den Zähnen – kann viel über seine Emotionen verraten.

  • Entspanntes Maul, leicht geöffnet: Ein Hund, der entspannt ist, wird sein Maul oft leicht geöffnet halten. Manche Hunde sehen dann aus, als würden sie lächeln. Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass sich der Hund wohlfühlt.
  • Hochgezogene Lefzen und Zähne zeigen: Ein Hund, der die Lefzen hochzieht und seine Zähne zeigt, möchte warnen. Es ist ein klares Zeichen von Aggression oder Abwehrbereitschaft. Dies ist ein Moment, in dem du Vorsicht walten lassen solltest.
  • Lecken über die Schnauze: Häufiges Lecken über die Schnauze kann ein Zeichen von Stress oder Unsicherheit sein. Beobachte, in welchen Situationen dein Hund dieses Verhalten zeigt – oft ist es ein Zeichen dafür, dass er sich nicht wohlfühlt.

Pfoten: Zeichen von Stress oder Aufmerksamkeit

Manchmal drücken Hunde ihre Gefühle auch durch Pfotenbewegungen oder Kratzverhalten aus.

  • Pfote auflegen: Legt dein Hund dir seine Pfote auf, kann das eine Geste der Zuneigung oder auch ein Signal sein, dass er deine Aufmerksamkeit möchte.
  • Kratzen an sich selbst: Kratzt sich dein Hund auffällig oft, kann das entweder einfach nur eine Reaktion auf Juckreiz sein – oder ein Zeichen dafür, dass er Stress empfindet. Manche Hunde kratzen sich oder lecken ihre Pfoten in stressigen Situationen.

Der Spielbogen: Einladung zum Spiel

Ein Hund, der zum Spiel auffordert, geht in eine deutliche Haltung, den sogenannten „Spielbogen“. Dabei streckt er die Vorderbeine nach vorne aus, während das Hinterteil hoch bleibt. Dies ist eine klare Einladung zum Spielen und bedeutet, dass der Hund sich wohl und sicher fühlt.

Bellen und Knurren: Akustische Körpersprache

Auch wenn es nicht zur Körpersprache im eigentlichen Sinne gehört, sind Bellen und Knurren wichtige Signale.

  • Fröhliches Bellen: Ein hohes, kurzes Bellen zeigt oft Aufregung und Freude. Manche Hunde bellen, wenn sie spielen oder jemanden begrüßen wollen.
  • Knurren als Warnung: Knurren ist ein klares Warnsignal und sollte ernst genommen werden. Wenn dein Hund knurrt, zeigt er dir, dass er sich unwohl fühlt und Abstand möchte.

Körpersprache beim Hund verstehen lernen

Das Wichtigste beim Verstehen der Körpersprache deines Hundes ist, dass du den gesamten Kontext und die Kombination von Signalen betrachtest. Ein einzelnes Signal – wie ein wedelnder Schwanz – sagt oft nicht genug aus, um die Stimmung deines Hundes vollständig zu verstehen.

Wenn du dir die Zeit nimmst, die Körpersprache deines Hundes zu beobachten, wirst du schnell lernen, auf die subtilen Signale zu achten, die er dir sendet. So kannst du ihn in verschiedenen Situationen besser unterstützen, sei es bei einem Spaziergang, einem Treffen mit anderen Hunden oder in einer neuen Umgebung.

Das Wissen über die Körpersprache deines Hundes wird eure Bindung stärken und euch beiden helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Du wirst sehen, wie viel dein Hund dir jeden Tag „erzählt“ – ohne auch nur ein Wort zu sagen.

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